Wer sich nur in der Not auf Gott besinnt, degradiert ihn
http://www.bild.de/politik/kolumnen/peter-hahne/wer-sich-nur-in-der-not-auf-gott-besinnt-34075696.bild.html
Noch nie war so viel Gebet. Seit Michael Schumacher nach seinem schweren Skiunfall im Koma liegt, gibt es kaum einen Prominenten, der im Interview nicht beteuert, für ihn zu beten.
Sportler und Formel-1-Funktionäre, die mir bisher nie durch Frömmigkeit aufgefallen sind, haben Kerzen in Kirchen angezündet und ein „Ave Maria“ gebetet, wie sie sagen.
Beten will gelernt, gelebt und geübt sein. Zum Beten gehört auch das Danken. Und da beginnt das Problem: In guten Tagen glauben viele, Gott nicht nötig zu haben, ja, er stört sogar mit seinen Geboten unsere Gebete. Nach meiner Erfahrung stimmt die Volksweisheit „Not lehrt beten“ nicht.
Ich habe mehr Menschen erlebt, die Not verbittert hat.
Dietrich Bonhoeffer, ein Märtyrer des Dritten Reichs, antwortete, als er vor seiner Hinrichtung gefragt wurde, warum er so gelassen sei: „Weil ich Gott in gesunden Tagen gefunden und mit ihm gelebt habe, weiß ich, dass er auch jetzt in der Not meine Gebete erhört.“
Aufrichtig kann nur der beten, der Gott auch in die Rechnung seines Lebens einbezieht, wenn weder Not noch Verderben drohen. Und selbstverständlich bete auch ich für Michael Schumacher.
Noch nie war so viel Gebet. Seit Michael Schumacher nach seinem schweren Skiunfall im Koma liegt, gibt es kaum einen Prominenten, der im Interview nicht beteuert, für ihn zu beten.
Sportler und Formel-1-Funktionäre, die mir bisher nie durch Frömmigkeit aufgefallen sind, haben Kerzen in Kirchen angezündet und ein „Ave Maria“ gebetet, wie sie sagen.
Ich finde das bemerkenswert, frage mich allerdings, ob all diese „Notbeter“ wissen, was ein Gebet überhaupt ist. Auf jeden Fall ist Beten nicht Körperhaltung, sondern Lebenshaltung. Wer sich allein in der Not auf Gott besinnt, setzt sich dem Verdacht aus, ihn zum Erfüllungsgehilfen und Ablassautomaten zu degradieren.
Ich habe mehr Menschen erlebt, die Not verbittert hat.
Dietrich Bonhoeffer, ein Märtyrer des Dritten Reichs, antwortete, als er vor seiner Hinrichtung gefragt wurde, warum er so gelassen sei: „Weil ich Gott in gesunden Tagen gefunden und mit ihm gelebt habe, weiß ich, dass er auch jetzt in der Not meine Gebete erhört.“
Aufrichtig kann nur der beten, der Gott auch in die Rechnung seines Lebens einbezieht, wenn weder Not noch Verderben drohen. Und selbstverständlich bete auch ich für Michael Schumacher.
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